Bisher haben wir noch nicht herausgefunden, wie die richtige Route nach Toluca mit dem Bus ist, damit wir gemeinsam mit Sophia (eine andere Freiwillige aus unserem Komitee) fahren können. Daher sind wir drei dann getrennt gefahren. In Toluca sind wir erstmal positiv überrascht gewesen, weil wir pünktlich an der Bushaltestelle abgeholt worden sind. Die Nacht konnten wir gemeinsam bei Pati, einer AFS-Freiwilligen aus Toluca, übernachten und es ging dann nach wenigen Stunden Schlaf morgens um vier mit dem Reisebus los. Insgesamt waren wir fünf deutsche Freiwillige, ein paar Austauschschüler und noch ein paar Familien. Nach einigen Stunden Busfahrt (die Reisebusse in Mexiko sind glücklicherweise viel gemütlicher als in Deutschland) sind wir dann gegen 10h in Guanajuato angekommen und es gab erst einmal ein sehr leckeres Frühstücksbüffet.
Guanajuato ist eine sehr schöne und reiche Stadt aus der Kolonialzeit. Der Reichtum der Stadt stammt aus den Silbermienen der Umgebung. Zuerst sind wir in ein Museum gegangen, in dem ganz viele Mumien ausgestellt sind, die etwas mehr als 100 Jahre alt sind. Die Mumien sind sehr bekannt für die Stadt.
Die Stadt liegt zwischen zwei Berghängen, weshalb es unglaublich viele kleine, steile Gässchen (callejoneadas) und viele Treppen gibt. Touristisches Highlight ist la callejoneada del beso (Gässchen des Kusses), eine so enge Straße, dass sich zwei Balkone so nah sind, dass man sich küssen kann. Hier bekommt man natürlich noch eine Romeo und Julia ähnliche Geschichte erzählt. Wir haben uns anschließend die Uni und das Theater angeschaut und sind dann durchs Städtchen zurück ins Hotel gelaufen.
Gegen Abend sind wir dann wieder mit dem Bus losgefahren in Richtung Leon (eine andere Stadt in der Nähe). Dort hat nämlich an diesem Wochenende ein Heißluftballonfestival stattgefunden. Was ich persönlich total lustig finde, ist, dass ich schon einmal in D.F. in einer Metrostation Werbung für dieses Festival mit Bildern vom vergangenen Jahr gesehen habe, und es total schön fand, aber nie gedacht hätte, dass ich die Möglichkeit habe, dorthin zu fahren.
Auf jeden Fall war es ein großes Festivalgelände direkt neben einen See. Es hat sehr viele Essens- und Getränkestände gegeben, eine Bühne mit Live-Musik und einige Pick-Ups mit Heißluftballonkörben, die immer wieder ihre Feuer angezündet haben. Theoretisch hätten auch so kleine Papierballons mit Kerzenlichtern aufsteigen sollen, aber der Wind war so extrem, dass das leider ausgefallen ist. Aber ich denke, dass es über dem See echt richtig schön ausgesehen hätte!
Was uns doch sehr wundert, ist, dass die gesamte Reise unglaublich gut durchgeplant war und auch der Zeitplan eingehalten wurde. Wir sind es momentan eher gewohnt zu spät zu AFS-Treffen zu kommen, aber bei dieser Reise waren einfach alle pünktlich.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder um fünf Uhr morgens los, um erneut nach Leon zum Festival zu fahren. Die Nacht haben wir in einem Hotel in Guanajuato verbracht, daher waren es sehr viele Busfahrten. Es war echt cool, während des Sonnenaufgangs zuzuschauen, wie 100-200 Heißluftballons aufsteigen. Vor allem durften wir einfach auf das Gelände und mussten sogar einmal echt aufpassen, nicht von einem Ballon am Kopf getroffen zu werden. Bei den Ballons hat es sich auch nicht nur um die ganz normalen gehandelt, es gab auch besondere, wie ein Aquarium, einen Hund, eine Giraffe, einen Basketballkorb und viele mehr. Leider haben es die Colaflasche und der Spongebob nicht in die Luft geschafft (siehe Bilder) ;) Aber es war wirklich ein toller Anblick über dem Wasser. Es flog auch ein Zeppelin herum.
Danach sind wir nach einem erneuten Buffet in Guanajuato weiter nach San Miguel de Allende gefahren - eine weitere Kolonialstadt, die auch sehr schön ist und unglaublich viele Touristen aus den USA und Kanada anzieht. Ich habe in meiner ganzen Zeit hier noch nie so viele blonde Leute wie dort gesehen.
Wir waren zunächst in einem kleinen Museum und haben nach einem Buffet mit typisch mexikanischen Essen den Nachmittag auf einem Handwerksmarkt verbracht. Das macht echt immer Spaß, weil man halt wirklich sieht, dass viele der Gegenstände handgemacht sind. Ich finde es immer ein bisschen traurig, dass mein Koffer auf dem Rückflug auch nur 23kg wiegen darf, weil es so viele schöne Sachen gibt, die ich mir mitnehmen möchte!
Abends sind wir nach Dolores Hidalgo in unser Hotel gefahren und hatten den Abend zur freien Verfügung. Leider gab es nur eine Bar, die Eintritt nehmen wollten, und eine doch sehr komische Kneipe, sodass wir uns letztlich in ein Café gesetzt haben und danach auf dem Zimmer noch Jungle Jam (Spiel, das bei uns auf den Vorbereitungsseminaren ziemlich gehypt wurde) gespielt haben. Da es ähnlich wie Halli Galli ist und ich schon super müde war, war ich dementsprechend unglaublich erfolgreich :P
Der Morgen fing damit an, dass Katja (die in einem anderen Zimmer in einem Hotel um die Ecke war) sich per whatsapp meldete und meinte, dass bei ihnen die Badezimmertür nicht aufgehe und an der Rezeption keiner sei. Also luden wir sie zum Duschen ein und es ging mit einer kleinen Verspätung wieder zum Frühstücken nach San Miguel de Allende. Unsere Fahrt ging dann weiter nach Queretaro. Dort verbraachten wir dann ein bisschen Zeit auf einem Markt und fuhren danach mit einem Touribus durch die Innenstadt. An sich war es interessant, aber der Stadtführer hat sehr schnell und ohne Punkt und Komma geredet und ich hab nur die Satzzeichen verstanden ;) Naja, auf jeden Fall haben wir dadurch einen Überblick über die Stadt bekommen und nachmittags unsere Freizeit mit Bummeln in der Stadt, Chillen auf einem Platz und Essen verbracht.
Abends sind wir dann zurück nach Toluca gefahren und haben bei Pati übernachtet, weil es zu spät gewesen wäre, noch mit dem Bus zurück nach Naucalpan zu fahren. Da wir am Montag schulfrei haben (Freitag ist Tag der Revolution, aber der Feiertag wurde einfach mal auf Montag verlegt) ist das zum Glück kein Problem und wir fahren dann irgendwie früh zurück. :)