Bei diesem Fest gab es unter anderem Kartoffelsalat, Hessisches Apfeltiramisu, Schwarzwälderkirschtorte, Schnitzel, Kartoffelpuffer und Knödel. Dazu kam dann noch eine Präsentation über Essen, Musik und Traditionen von Katja und mir, ein Memory von Sophia über die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland und eine Musikeinlage von Mario. Es war ein schöner Abend und dadurch hatte ich nicht mehr so viel Arbeit für die Präsentation für die Schule, da alles ja schon vorbereitet war.
Trotzdem habe ich die letzten Wochen viel Zeit mit Lulu (eine meiner Kolleginnen, die für die Planung des Oktobers verantwortlich ist) verbracht um die Mañanita alemana zu planen. Zunächst haben wir uns für Rouladen, Bratkartoffeln, Kartoffelsalat, Nudeln, Milchreis und Apfelkuchen zum Essen entschieden. Die Gerichte wurden auf die verschiedenen Klassen verteilt und als Getränke habe ich Apfelschorle vorgeschlagen, da sie erstens von allen Kindern in Deutschland getrunken wird und zweitens dem deutschen Nationalgetränk doch wenigstens in der Farbe ähnelt. Des Weiteren haben wir noch Aufgaben wie Essensausgabe, Technikvorbereitung und Zeremonienmeister verteilt und uns überlegt wie die Verkleidung aussehen könnte. Letztendlich galt, dass man wenn man kein Dirndl oder keine Lederhosen hat, in den Farben der Flagge kommen sollte. Daran habe ich mich dann natürlich auch gehalten.
Begonnen hat unser Fest mit der deutschen Nationalhymne und mit einem sehr leckeren Essen, das von einer sehr lustigen Musikmischung begleitet wurde. Ich war halt für die deutsche Musik verantwortlich und hatte ein paar Kinderlieder von Rolf Zuckowski heruntergeladen, aber halt auch alles andere an deutschen Liedern, die ich auf meinem PC hatte in meine Playlist gepackt. Wer sich erinnert, im Sommer war ich auf Southside und seitdem habe ich einige Lieder von Alligatoah, SDP und KIZ auf dem Laptop, ihr könnt euch denken wie froh ich bin, dass niemand die deutschen Texte verstehen konnte…
Katja und ich haben dann einen kleinen Tanzkurs gegeben, der darin bestand mit den Kindern zu Atemlos im Kreis herumzuhüpfen. Als nächstes gab es dann eine Theateraufführung von Katjas Schülern, die Hänsel und Gretel aufgeführt haben und auch typisch deutsches Essen, die Flagge und die traditionelle Kleidung vorgestellt haben. Was mich total gefreut hat, ist, dass ich von den Müttern (und natürlich auch den Kindern) der Educación Inicial („Krabbelgruppe“) ein Plakat mit einem Dirndl aus Krepppapier und Händeabdrücken der Kleinen geschenkt bekommen. Das hat jetzt einen Ehrenplatz in meinem Zimmer über meinem Bett bekommen und wird auf jeden Fall auch mit zurück nach Deutschland kommen.
Zuletzt haben Katja und ich unsere Präsentationen gehalten. Es war ein bisschen schwierig und ich weiß nicht, wie viel die Kinder verstanden haben, aber vor allem auch für die Eltern war es sehr interessant. Eine sehr schöne Erfahrung für mich war, dass nach meinem Vortrag eine Oma von einem meiner Schüler auf mich zukam und sich für meine Hilfe und den Tag bedankt hat. Ich kann darauf nur antworten, wie glücklich und dankbar auch ich bin, hier zu sein und ihnen auch ein Stück meiner Heimat und meiner Kultur zu zeigen.
Gemeinsam haben Katja und ich dann noch in ihrer Schule eine gemeinsame Präsentation gehalten. Das war auch echt cool, weil ihre Schüler doch viel aufmerksamer sind. Ein paar Beispiele:
Katja: „Deutsche trinken nicht den ganzen Tag Bier.“ – Ein Schüler: „Aber die ganze Nacht.“
Ich: „In Deutschland sehen die Busse anders aus, es gibt Bushaltestellen und viel weniger Verkehr als hier.“ – Ein Schüler: „Und keine Topes. (Erhöhungen in der Straße um die Autos abzubremsen)“
Alles in allem hatten wir einen echt schönen Tag, das Wetter war gut und das Essen ein bikulturelles Mix aus deutschen Rezepten auf mexikanische Art zubereitet.
Zudem gefällt mir sehr gut, dass ich einerseits mit den Lehrern in meiner Schule deutschen Apfelkuchen backe, aber auch von ihnen lerne wie man Pan de Muertos (Hefeteiggebäck, das es zum Día de Muertos in riesigen Mengen gibt) backt.