Die Zeit von Freitagabend bis Sonntagmittag war gefüllt mit einem Ankunftsseminar unserer Organisation. Nachdem wir am Freitagabend im Hostel angekommen waren, haben noch Sandwiches gegessen und sind dann sofort ins Bett gefallen in einem riesigen Schlafsaal für uns alle (also für alle Mädchen, es gab glücklicherweise Geschlechtertrennung). Dabei hatte man zu zweit oder viert immer ein kleines eigenes Abteil, aber die Trennwände waren nicht sehr hoch (siehe Fotos).
Auch AFS Mexiko hat viel Spaß dabei, uns Freiwillige mit Energizer (Aufwärmspielchen) auf Trab zu bringen, diesmal aber auf Spanisch, um die Sprache zu üben. Ansonsten wurde während des Seminars Englisch oder Deutsch gesprochen, weil ja viele von uns kaum Spanisch können.
Wir haben an dem Tag eine kleine Rally gemacht in einem Städtchen mit dem Namen Tepotzotlán in der Nähe von dem Park (das Hostel ist in einem ökologischem Park, der sehr schön ist und etwas abgelegen) Xochitla (http://www.xochitla.org.mx). Dort mussten wir die Polizei und ein Museum finden und einkaufen gehen. Das war ganz cool, weil wir dadurch gezwungen waren, uns in Kleingruppen (insgesamt sind wir ja vierzig Leute) auf Spanisch durchzuschlagen und zum Beispiel ein Kilo Kaktusfeigen, eine Schraube, Süßigkeiten, Chili und Socken suchen. Das alles haben wir dann in einer großen Markthalle gefunden.
Bei allen Sachen, die ich so gesehen habe und die wir bisher erlebt haben, sind mir natürlich ganz viele Unterschiede zu Deutschland aufgefallen. Dafür werde ich aber einen eigenen Blogeintrag schreiben.
Ansonsten haben wir noch ganz völkerverbindend Fußball gespielt, eine Sicherheitsanweisung erhalten und über folgende Programmpunkte gesprochen: unsere Erwartungen, die kulturellen Unterschieden, mögliche Problemen im Projekt und Lösungsvorschlägen.
Auch mittags gab es wieder ein riesiges und sehr leckeres Buffet und abends Hamburger.
So: Sonntagmorgen stieg dann meine Nervosität und Spannung stark an, da mich um elf meine Gastfamilie abholen sollte. Viele andere mussten noch lange Bus fahren oder sogar noch fliegen. Daher war ich echt froh, abgeholt zu werden.
Wir sind in meinem Komitee vier Freiwillige und wurden alle gleichzeitig abgeholt. Meine Familie (Eltern, eine 18jährige Gastschwester, ein 23jähriger Gastbruder und ein goldiger Hund) ist super nett und wir haben erstmal alle zusammen viele Fotos gemacht und sind dann gemeinsam mit einer anderen Freiwilligen und ihrer Gastschwester als Überraschung in das kleine Städtchen Tepotzotlán gefahren, das wir beiden Freiwilligen aber ja schon kannten. Dort haben wir dann etwas gegessen und sind über den Markt geschlendert.
Nachmittags kamen wir dann zu Hause an. Wir wohnen in einem sehr schönen Haus und ich habe ein Zimmer für mich alleine. Ich habe dann ausgepackt und mich eingerichtet. Mit meinen Gastgeschwistern war ich anschließend einkaufen fürs Abendessen und abends, nachdem wir zusammen mit dem Hund im Park waren, haben wir alle gemeinsam einen Film geschaut. Ich habe darum gebeten, dass wir auf Spanisch mit spanischen Untertiteln schauen, damit ich üben kann und das hat auch ganz gut geklappt. Doch ich habe schon echt Schwierigkeiten mit der Sprache, aber mit der Zeit wird das schon, denke ich.
Wegen der Zeitumstellung bin ich noch immer abends super müde, aber immerhin schlafe ich durch bis morgens.
Gestern war ich morgens dann kurz alleine zu Hause und konnte die Zeit gut nutzen, um ein paar Bilder an den Schrank zu hängen und meinen Laptop auszupacken. Danach war ich mit Yvonne (meiner Gastmutter) unterwegs und wir haben meine Gastschwester Raquel von der Schule abgeholt und sind zu dem Musikgeschäft gefahren, das der Familie gehört und in dem auch mein Gastbruder arbeitet. Wir waren essen und waren bis abends im Laden. Es ist echt cool, so viel spanisch zu reden und etwas mit meiner Gastfamilie zu unternehmen: Ich fühle mich sehr wohl.
Heute Morgen bin ich mit Sergio (mein Gastvater) zu meiner Arbeitsstelle gefahren, um mir die Strecke anzuschauen und zu erkunden, welche Busse ich nehmen muss. Es dauert schon eine gute Stunde, aber daran gewöhne ich mich sicher schnell.
Ich werde wohl am Freitag das erste Mal ins Projekt gehen und es klärt sich dann, ob ich nächste Woche arbeiten muss, da die Kinder wohl erst am 24.8. aus den Ferien zurückkommen. Danach waren wir wieder in Sergios Laden. Im Laufe des Tages habe ich mit Rafa, meinem Gastbruder, den Hund zum Friseur gebracht und wir sind kurz zur Universität gefahren, weil er sich noch einschreiben musste. Eben waren wir sehr lecker Pizza essen in einer argentinischen Pizzeria und zum Nachtisch gab es Alfajores (für diejenigen, die nicht wissen, was das ist: das ist eine typische Süßigkeit aus Argentinien, die ich da ständig gegessen habe, es sind Kekse, gefüllt mit einer Karamellcreme und oft mit Schokolade überzogen und sie sind sehr, sehr lecker!).
Ich fühle mich hier total wohl, meine Gastfamilie ist super nett und trotz ein paar Sprachschwierigkeiten (mein Spanisch-Kurs beginnt erst im September) klappt die Verständigung schon ganz gut. Ich freue mich sehr, hier zu sein und hoffe, dass euch mein Text und die Bilder gefallen!!
Allerliebste Grüße ❤